Willkommen in Zuggers

Willkommen in Zuggers

Kirche Johannes des Täufers in Zuggers


Aus Wikipedia:

Geographie
Das Dorf befindet sich fünf Kilometer nördlich von České Velenice am rechten Ufer der Lainsitz an der Grenze zu Österreich. Nachbarorte sind Neu-Nagelberg im Nordosten, Breitensee im Osten, České Velenice im Süden sowie Nová Ves nad Lužnicí im Westen.

Geschichte
Zuggers war eines der ältesten Dörfer der Gegend, Es wurde erstmals in einer Urkunde Kaiser Friedrich Barbarossas und erneut 1369 im Litschauer Urbar erwähnt. Um 1400 erfolgte der Bau der Pfarrkirche Johannes des Täufers, zu der Erdweis 1784 umgepfarrt wurde.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte die niederösterreichische Gemeinde zu dem Teil des Weitraer Gebiets, der im Vertrag von Saint-Germain 1920 der Tschechoslowakei zugesprochen wurde. Damit lag Zuggers zwischen der Lainsitz und der österreichischen Grenze.
1930 lebten in Zuggers 428 Menschen. 1939 hatte das Dorf 313 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort von 1939 bis 1945 dem deutschen Landkreis Gmünd zugewiesen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam er zur Tschechoslowakei zurück und erhielt den Namen Krabonoš.
Mit dem Bau des Eisernen Vorhangs wurde Krabonoš entsiedelt und war letztlich nur noch von sieben Familien bewohnt. Der größte Teil des Dorfes zwischen der Kirche und der Grenze wurde dem Erdboden gleichgemacht. Krabonoš, das nach Nová Ves nad Lužnicí eingemeindet wurde, fiel in die Bedeutungslosigkeit.

Zeugnis von Martin Prinz 2004:
Die Kirche macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Sie ist außen schön verputzt und weiß gekalkt. Erste Irritation: Die Turmuhr hat keine Zeiger! Ist doch nicht alles Ordnung? Ich gehe zur Tür, ein Eisengitter sollte sie versperren, es steht aber offen. Ich trete ein und sehe einen vollkommen ausgehöhlten Innenraum! Der Boden ist nackt, der Wandverputz bröckelt, die Decke fehlt, man sieht hinauf ins löchrige Dach. Diese Kirche scheint in den Jahren des kommunistischen Regimes äußert zweckfremd verwendet worden sein!
Zum Glück steht in diesem Dorf eine neue Informationstafel, von der man ein wenig aus der Geschichte erfährt. "Geschichte(n) er-fahren" ist genau das Motto des "Radweg Vitorazsko", auf dessen Strecke dieses Dorf liegt und für den diese Tafel errichtet wurde.
Laut dieser Information gab es Zuggers wohl schon im 10. Jahrhundert und die Kirche, die seit mindestens 1400 bestand, sei Johannes dem Täufer geweiht gewesen.
"...traurig ist auch die Geschichte der Kirche und des Pfarrhauses. Während der kommunistischen Herrschaft verwaltete der Priester aus České Velenice die Kirche de iure, in Wirklichkeit aber wurde ihm verboten, sich darum zu kümmern. So wurde die Kirche, in deren Nähe ein Militärstützpunkt der Grenzpolizei errichtet wurde, allmählich zur Ruine.
Ein trauriges Schicksal machten auch das Dorf und die hier lebende deutschsprachige Bevölkerung durch. Von fast 800 Einwohnern vor dem Krieg blieben am Ende Mai 1945 im Dorf nur 7 Familien. Danach wurde das Dorf teilweise mit neuer Bevölkerung besiedelt, aber wegen ihrer großen Nähe zu Österreich wurde es nur einige Jahre später (1954) zur Demolierung bestimmt. Die Menschen, die im Raum zwischen der Kirche und der tschechoslowakisch-österreichischen Staatsgrenze lebten, mussten ihr Zuhause wieder verlassen und dieser Teil des Dorfes wurde dem Erdboden gleich gemacht und seither als Übungsplatz für die Grenzpolizei benutzt."